Montag, 22. Februar 2021

Wasserkühlung Grundlagen - 03 Wasserpegel und Entlüftung

Wasserpegel



Dieses Mal geht es um das leidige Thema "Luft im Kreislauf" und die sich daraus ergebende (und damit einzig sinnvolle!) Konfiguration der Komponenten. Wasser folgt immer der Schwerkraft - auch in hermetisch dichten, in sich geschlossenen Systemen. Das bedeutet, dass sich überall dort Luft ansammelt, wo eine Komponente über die Füllhöhe des Ausgleichsbehälters ragt. Es mag für manch einen ja super toll aussehen, wenn zylindrische Röhren, die am Gehäuseboden stehen, bunt blinken, irre Töne von sich geben und Nebelschwaden für die eingebaute Lasershow emittieren. Was für simple Gemüter "gut ausschaut", ist aber weder von der Energiebilanz noch von physikalischen Gesichtspunkten her betrachtet besonders sinnvoll.


Es ist eher kontraproduktiv, da alle über der Füllhöhe des Zylinders liegenden Komponenten bis zu diesem Pegel Luft ziehen und trocken fallen. Bis die Pumpe diese Luftblasen zurück in den Zylinder gepumpt hat, kann einiges an Zeit vergehen, während der CPU - bei größeren Anlagen mit GPU-Block auch die GPU - überhitzen und sich entweder ausschalten oder abrauchen können.


Aus diesem Grund die goldene Faustregel: Der Füllstand des Ausgleichsbehälters ist der Referenzpegel, er muss am höchsten Punkt des Systems liegen! Um ein luftfreies System zu erhalten, verbindet man die Anschlüsse aller Komponenten nach dem Plan, den man sich gemacht hat. Sind alle Schläuche verlegt, füllt man über den Ausgleichsbehälter ganz unten angefangen eine Komponente nach der anderen mit Wasser, und bewegt sie so lange hin und her, bis keine Luft mehr austritt. Das tut man so lange, bis alle Komponenten luftfrei befüllt sind. Anschließend montiert man alles nach Plan, und kann sich an einer luftfreien Wasserkühlung erfreuen.

Der hier nur in der Theorie beschriebene Füllvorgang wird in einer späteren Folge anhand einer realen Wasserkühlung im Detail vorgeführt.


Auf meinem YouTube-Kanal gibt es wie immer ein Video mit diesem Tutorial.

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